Manchmal wünschst du dir vielleicht, dein Kind vor allem beschützen zu können – vor Enttäuschungen, Konflikten oder den kleinen und großen Stürmen des Lebens. Aber tief in deinem Herzen weißt du: Du kannst nicht alles von ihnen fernhalten. Und das ist auch gut so. Denn genau diese Momente sind es, in denen Kinder lernen, stark zu sein – von innen heraus.
Was ist Resilienz?
Resilienz bedeutet, trotz Schwierigkeiten nicht aufzugeben, sondern weiterzumachen. Es ist diese innere Stärke, die Kinder wachsen lässt, auch wenn sie hinfallen. Und das Beste? Resilienz ist nichts, was Kinder allein schaffen müssen. Sie brauchen dich – mit deinem Vertrauen, deiner Liebe und deinem Vorbild.
Warum ist Resilienz heutzutage wichtig?
Das Leben stellt uns immer wieder vor Herausforderungen. Dein Kind wird nicht vor jedem Sturm geschützt sein, aber du kannst ihm helfen, einen inneren Anker zu setzen. Resiliente Kinder finden Halt, selbst wenn es mal wackelt. Sie lernen: „Ich schaffe das. Ich bin stark genug.“
Wie kannst du deinem Kind Resilienz schenken?
Zeig deinem Kind, dass es sicher ist
Sicherheit ist die Basis für Stärke. Dein Kind muss wissen: „Mama/Papa ist da, egal was passiert.“ Das bedeutet nicht, immer alles zu lösen, sondern einfach präsent zu sein. Ein warmes Lächeln, eine feste Umarmung – manchmal sagen diese Gesten mehr als Worte.Hilf deinem Kind, Gefühle zu verstehen
Kinder erleben oft einen Sturm aus Gefühlen, die sie nicht einordnen können. Wenn du ihnen hilfst, ihre Emotionen zu benennen – „Ich sehe, du bist traurig, weil…“ – lernen sie, dass alle Gefühle in Ordnung sind. Auch die schwierigen.Ermutige dein Kind, Lösungen zu finden
Es ist schwer, zuzusehen, wenn dein Kind vor einem Problem steht. Aber anstatt die Lösung vorzugeben, frag: „Was könnten wir ausprobieren?“ Dein Kind wird staunen, was es alles selbst schaffen kann – und du wirst es auch.Feiere die kleinen Erfolge
Manchmal sind es die kleinen Schritte, die die größte Stärke zeigen. Vielleicht hat dein Kind sich getraut, „Nein“ zu sagen, oder nach einem Streit die Hand ausgestreckt. Feiere diese Momente. Sie sind der Beweis für Wachstum.Zeige, dass Fehler okay sind
Kein Mensch ist perfekt – auch du nicht. Und das ist gut so. Wenn du deinem Kind zeigst, dass Fehler dazugehören und kein Grund zur Scham sind, nimmst du ihm die Angst vor dem Scheitern. „Aus Fehlern lernen wir. Du wirst jedes Mal besser.“
DU bist das wichtigste Vorbild!
Dein Kind schaut zu dir auf. Es beobachtet, wie du mit deinen eigenen Herausforderungen umgehst. Wenn du in schwierigen Momenten Mitgefühl mit dir selbst zeigst und Wege suchst, anstatt aufzugeben, lernt es: So sieht Stärke aus. Und selbst wenn du mal nicht weiterweißt, ist das okay. Stärke bedeutet nicht, immer alles zu wissen – sondern immer wieder aufzustehen.
Nimm dir heute Abend ein paar Minuten mit deinem Kind. Frag: „Was war heute richtig schön für dich?“ und „Gab es etwas, das schwer war, aber das du geschafft hast?“ Diese kurzen Gespräche pflanzen Samen der Stärke in das Herz deines Kindes.
Resilienz zu fördern bedeutet nicht, dein Kind perfekt zu machen. Es bedeutet, ihm zu zeigen, dass es nicht allein ist – egal, was das Leben bringt. Mit deiner Unterstützung kann dein Kind mutig in die Welt hinaustreten, mit dem Wissen: Es wird Herausforderungen geben, aber ich bin stark genug.
zum weiterlesen:
Masten, A. S. (2014). Ordinary Magic: Resilience in Development.
Werner, E. E., & Smith, R. S. (1992). Overcoming the Odds: High Risk Children from Birth to Adulthood.
Siegel, D. J., & Bryson, T. P. (2012). The Whole-Brain Child.
Harvard Center on the Developing Child (2015). The Science of Resilience.